Wüst(e) und warm

Landscape Arch
Landscape Arch

In Kanada haben wir nun genügend Wälder, Wiesen, Wolken, Wasser und Wellen gesehen, jetzt zieht es uns noch einmal in die Wüste an die Wärme.

Der Mount St. Helens, dem bei einem Ausbruch 1980 die gesamte Nordflanke abgerutscht ist und er jetzt 400 m weniger hoch ist, hüllt auch den Rest seines Gipfels in Wolken.

Also düsen wir in vier Tagen durch Washington, Oregon, Idaho nach Utah, wo wir ja vor einigen Wochen schon mal den Arches NP besuchen wollten. Von damals 45° sind die Temperaturen auf 35-38° gefallen, Temperaturen, bei denen wir am frühen Morgen auch noch auf Besichtigungstouren gehen können. Im Arches findet man 2'000 dieser Sandsteinbögen, mindestens ein Meter Spannweite muss ein solcher Bogen aufweisen. Mit 71 m ist der Landscape Arch der grösste und zerbrechlichste, bei ihm sind 1991 mehrere Tonnen Stein heraus gefallen.

Aber auch andere Sandsteingebilde sind faszinierend anzuschauen.

Einen Ausflug unternehmen wir auch noch zum nahe gelegenen Dead Horse Point. Von diesem Felssporn aus, an der engsten Stelle gerade mal 25 m breit, haben wir einen grandiosen Ausblick auf eine Schleife vom Colorado, der 600 m unter uns gemächlich Richtung Page und Grand Canyon fliesst.

Während die Steinbögen ausschliesslich durch Verwitterung entstehen, wird bei Bridges (Brücken) der Fels zunächst vom Wasser durchgenagt, danach bewirken auch hier Erosionsvorgänge eine Vergrösserung der Spannweite. Der Weg zu den drei Natural Bridges ist manchmal etwas ungewöhnlich.

Mit einer Höhe von 70 m und einer Weite von fast 90 m ist die Sipapu Bridge die zweit grösste natürliche Brücke der Welt.

Kachina Bridge (70 m hoch, 65 m weit) ist mit 30 m Dicke noch recht stabil, 

während die filigrane Owachomo Bridge bei 35 m Höhe und 60 m Weite gerade noch 3 m dick ist.

Die Goosenecks (Gänsehälse) werden vom San Juan River gebildet. Das Wasser legt tatsächlich 10 km zurück, kommt jedoch Luftlinie nur 3 km weiter.

Bestens bekannt aus Filmen und Werbung ist das Monument Valley. Da der Himmel am Abend grau ist, somit keine Sonne die Felsen beleuchtet, beschliessen wir, am frühen Morgen auf unsere Besichtigungstour zu gehen. Das ist eine gute Entscheidung, beginnt somit der Tag mit einem stimmungsvollen Sonnenaufgang. Auf einer Rüttelpiste fahren wir durch das Tal, bestaunen unterschiedlichste Felsengebilde und geniessen die enorme Ruhe und Stille, die von diesem Tal ausgeht sowie die unterschiedlichsten Stimmungen. Einmal mehr bewahrheitet sich: "Morgenstund hat Gold im Mund". 

Aber auch die Abendstimmung hat ihren Reiz, so wie hier im Canyon de Chelly. Sehr markant ragt der Spider Rock aus dem Tal heraus.

Ein optischer Leckerbissen ganz anderer Art finden wir im Petrified Forest. Hügel aus Sedimentgestein in den unterschiedlichsten Farbtönen beeindrucken uns auf dem Weg zu den versteinerten Baumstämmen. 

Tausende davon liegen herum, sind farblich unglaublich intensiv, vielfältig und schön, andere sehen noch "ganz natürlich" aus.

Auf unserer weiteren Rückreise nach LA gibt es vermutlich nur noch viel Highway und viele LKWs zu sehen.

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