Herbst

Die Grampians empfangen uns mit einem verregneten, verhangenen Herbsttag.

Uns bleibt nicht viel anderes übrig, als auf unserer 2 m langen gepolsterten Sitzbank heissen Tee zu trinken, unseren Hintern platt zu sitzen, zu lesen, ein Glas Rotwein zu trinken, damit wir aufgewärmt ins Bett schlüpfen können und auf besseres Wetter zu hoffen.

Nach einer kalten Nacht mit 4° freuen wir uns über den strahlend schönen neuen Herbsttag. Wir unternehmen eine kurze Wanderung zum Pinnacle. Die Felswände sehen aus wie gemauert, wir durchstreifen wohl duftende Eukalyptuswälder und sind überwältigt von der Aussicht.

Weitere Aussichtspunkte in diesem Nationalpark steuern wir mit dem Auto an, bis wir zum Schluss noch zu den Mackenzie Wasserfällen kommen, die Dank der Regentage auch Wasser haben.

Die Nacht wird stürmisch und laut, ein Gewitter entlädt sich über Halls Gap, der Regen prasselt auf unser Autodach, so dass wir zunächst mal nicht schlafen können. Es regnet sich ein, so verlassen wir die kalten Grampians und ziehen gegen Osten. Unterwegs erleben wir, dass auch Regenwetter seine bezaubernden Seiten haben kann.

Die kommenden Tage in den Blue Mountains sind zwar strahlend schön, die Nächte bleiben jedoch mit Temperaturen unter 10° noch recht kühl. 

Auf einer abenteuerlichen Strasse, die über mehrere hundert Meter und mit x Haarnadelkurven in eine tiefe Schlucht hinab führt, gelangen wir zu den Jenolan-Höhlen. Dies ist ein riesiges Kalkstein-Höhlensystem mit über 300 Höhlen, 9 davon sind mittlerweile für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf einer 2-stündigen Tour werden wir über Leitern und 1300 Stufen zu den grössten und beeindruckendsten Formationen der River Cave geführt.

Katoomba ist der Haupttouristenort der Blue Mountains. Wir schaffen es, einige Schönheiten dieser Gegend neben dem grossen Touristenstrom zu besichtigen. Bestimmt mehr als 100 m hoch sind die Klippen, von denen aus wir in die grandiosen Schluchten blicken können. Sie fallen senkrecht ins Tal, da traue ich mich nur liegend hinab zu schauen.

Und es stimmt: es liegt tatsächlich ein blauer Dunst über den riesigen Eukalyptuswäldern, der diesen Bergen den Namen gegeben hat.

Den Echo-Point müssen wir uns dann doch noch mit einigen Touristen teilen, genau so wie die Honeymoon-Bridge bei den Three Sisters. Grossartig, spektakulär, ausserordentlich beeindruckend, überwältigend, fantastisch, mit diesen Adjektiven ist dieses Bergmassiv zu beschreiben.

Auf unserer Weiterreise wie auch im Botanischen Garten der Blue Mountains kommen wir doch noch in den Genuss, herrlich verfärbte Herbstbäume zu bewundern. Schade, Eukalyptusbäume haben das ganze Jahr über die gleiche Farbe, genau so wie die Nadelbäume im Schwarzwald.

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Kommentare: 1
  • #1

    Jane (Sonntag, 22 Mai 2016 11:57)

    Alles wunderschön.
    Viele Grüße von einer neidischen Jane