Blauer Indischer Ozean und rote Erde

Zwei faule und erholsame Tage verbringen wir auf dem aussichtsreichen Zeltplatz von Denham, ohne Fliegen, ohne Moskitos, ohne Ameisen oder sonstigen Plaggeistern.

Dafür legt uns der Osterhase ein faules Ei ins Nest: unser rechter Vorderreifen verliert Luft!! Nicht viel, aber immerhin ist er nach 24 Stunden platt. So wird es Bruno's morgendliche Beschäftigung, mit unserem elektrischen Pümpeli den Pneu wieder auf Hochdruck zu bringen. 

Wir schaffen die 350 km bis Carnavon, und hier üben wir uns in Geduld: Ostersamstag, Ostersonntag, Ostermontag, auch hier wird an diesen Tagen nicht gearbeitet. Sooo viel gibt es in der Gegend nicht zu besichtigen, eine schöne Strandpromenade, den ausgetrockneten Gasconye, der bis zu 7 m Hochwasser haben kann, die Heerscharen von lärmenden Kakadus. So haben wir massenhaft Zeit, uns mit beschaulichen, erfreulichen Dingen zu beschäftigen: der Steuererklärung.

Dienstag Morgen um 8:00 stehen wir beim Reifenflick-Zentrum. Die Ursache des Problems ist schnell gefunden: ein qualitativ schlechter Schlauch ist porös und rinnt. Mit guter Qualitätsware ausgerüstet reisen wir nun beruhigt gegen Norden und finden in Coral Bay den absoluten Traumstrand! Wir befinden uns hier am südlichen Ende des Ningaloo-Riffs, das nur wenige Meter bzw. Schwimmzüge vom Ufer entfernt liegt.

Ohne zu schnorcheln sehen wir schon grad mal einen Blaupunkt-Stechrochen, eine der giftigsten Rochenarten, sie sind jedoch nicht aggressiv. Siehe Bruno's Fuss!

Ausserdem schwimmen riesige Snapper herum, das Thema Schnorcheln ist nun endgültig erledigt für mich.

Am nächsten Morgen unternehmen wir einen Ausflug mit einem Glasbodenboot, um einen Eindruck von dem riesigen harten Korallenriff zu bekommen. Sehr eindrücklich sind die verschiedenen Korallenformen sowie die Fische, die dazwischen herum schwimmen, ich bin begeistert. Immerhin traue ich mich noch zu einem kurzen Schwumm in dem kristallklaren Wasser.

In Coral Beach mit seiner Zeltstadt nehmen wir nun Abschied von der Küste 

und ziehen weiter ins Landesinnere, wo wir fast nur noch rot sehen: intensiv rote Termitenhügel, rote Hügel mit grün-silbrigen Eukalypten, rote Strasse eine schöne Landschaft.

Tom Price, die mit 747 m höchst gelegene Stadt in West-Australien ist Ausgangspunkt für den Karijini-Nationalpark. Auf einer super Naturstrasse erreichen wir den Oxer-Aussichtspunkt, von dem aus wir fasziniert in vier (leider wasserarme) Schluchten blicken können. Intensiver können Farben kaum sein, fantastisch, wie die grünen Eukalypten mit ihren weissen Stämmen und der roten Erde harmonieren. Die Sonne meint es gut, mit 40° sind auch die Temperaturen im roten Bereich! So braten wir tagsüber vor uns hin. Selbst abends um 22:00 zeigt das Thermometer noch 30° und mehr an, sodass wir in unserer Sardinendose durch die Nacht schmoren. 

Nach dem Karijini reisen wir weiter durch eine an Bodenschätzen reiche Gegend. Newman besitzt die grösste Eisenerzmine, in der im Tagbau gearbeitet wird. Da Wochenende ist, schaffen wir es mal wieder nicht, an einer Führung teilzunehmen, aber so einen gigantischen Muldenkipper können wir trotzdem bestaunen. In Meekantharra wird in der grössten Nickelmine gearbeitet, ausserdem gibt es noch genügend Gold, nach dem gebuddelt wird.

Ob wohl auch dieser Bungarra (Sandgoanna) danach sucht? 

Je weiter wir ins Hinterland, ins Outback, kommen, desto grösser wird die Fracht auf den Strassen. "Normale" Road Trains sind bis zu 53,50 m lang, dann gibt es noch die überbreiten, die Bergarbeiter-Unterkünfte, Förderbänder oder Ähnliches durchs halbe Land transportieren.

In Laverton perfektionieren wir unsere Vorräte nochmals, denn von hier aus wollen wir nun richtig ins Outback. 180l Diesel, 80l Trinkwasser, 50l Reservewasser im Tank, Fruchtsaft, Birchermüesli, Rüebli, Äpfel und mehr, so sollten wir unser bevorstehendes Abenteuer hoffentlich gut überstehen.

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